pflanzenkolumne'16 - paulapolak

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6102 – das heurige Jahr im Rückblick betrachtet
Neben all den spannenden Planungsprojekten gab es  2 Highlights:
 

Ab Jänner darf ich mich eine Wilde Blume[1] nennen, d.h. ich habe 1/3 Anteil der Firma „Wilde Blumen OG“. Wir produzieren heimische Stauden und verbreiten sie u.a. über einen Online-shop www.wildeblumen.at
Unsere Wildblümchen sind natürlich biologisch produziert, wir wollen die Bienen ja füttern und nicht vergiften. Und sie sind REWISA-zertifiziert, damit in jeder Region die für sie passenden Pflanzen zur Verfügung stehen. Mein Anteil dran ist das Großziehen der pannonischen Frischlinge, also Pflanzen, die vor allem im östlichen Flach- und Hügelland, vom Wienerwald bis Ungarn, vorkommen. Sie sind evolutiv auf die Bedingungen hier – magere Böden, wenig Niederschlag, eisige Winter – angepasst, wodurch sie auch für Balkone super geeignet sind. Die Vorstellung einiger dieser Neulinge gibt`s in der Jänner-Kolumne. Zusätzlich nett ist, dass ich über die Wilden Blumen auch viele Staudenbeete planen darf.

Das 2. Großprojekt war/ist mein Buch im Löwenzahnverlag „Handbuch Wasser im Garten“, das sich grade in der Überarbeitungsphase befindet, und im Juni 2017 rauskommen soll. Es ist unglaublich viel Arbeit, geht es doch in ganz andere Tiefen als diverse Kolumnen, die ich immer so nebenbei schreibe. Muss aber sein, denn das Buch soll ja alles beinhalten: die Bedeutung des Wassers überhaupt; Folgen des Klimawandels; Wasser sparen und nutzen; Teichbau; Wasser am Balkon, auf der Terrasse, am Fensterbrett, im Innenhof, am Dachgarten, im Gemüsegarten;  und, und, und,… Zu dem Thema halte ich übrigens auch 2 Workshops im Rahmen der Naturgartentage in Heidelberg. 

Dann war da noch die Gestaltung einiger Gärten für die oberösterreichische Landesgartenschau 2017,
ein 5.000m² Garten im Burgenland, Texte, Vorträge und Kurse, die mir sehr viel Spaß machen, und die Wahl zur Obfrau des REWISA-Netzwerks, zu dem sich die beiden Vereinen REWISA und Naturgarten-Netzwerk zusammengeschlossen haben.

Es war ein anstrengendes, aber interessantes und erfolgreiches Jahr. Danke an alle, die dazu beigetragen haben, an FreundInnen, KollegInnen, KundInnen und vor allem an meine beste Mitarbeiterin und Tochter Helene Polak.

Einen besinnlichen Advent und schöne Weihnachtsfeiertage wünsche ich uns allen.


[1] Mein lieber Freund Werner David nannte mich mal einen Natternkopf: hübsch aber stachelig.
Der Garten im November
 
Das Jahr nähert sich seinem Ende; das gibt mir Zeit für eine diesmal wirklich, wirklich lange Kolumne. Idealerweise wird sie vor dem knisternden Kaminfeuer mit einer Tasse Hagebuttentee mit Biohonig konsumiert.
                     
Das Jahr nähert sich seinem Ende. Das sagt uns nicht nur der Kalender, sondern auch die Natur, die uns umgibt. Die Blätter an den Bäumen und Sträuchern erstrahlen dort, wo sie nicht überhaupt schon abgefallen sind, in allen Rot- bis Gelb-Tönen. Auch die Pflanzen in unserem Garten ziehen sich großteils zurück: Sie lassen ihre Blätter verwelken und ziehen ihre gesamte Kraft zurück in die Zwiebeln, Rhizome oder Wurzeln – einjährige Pflanzen sterben überhaupt. Sie haben, wenn man sie hat ausblühen lassen, ihren Lebenszweck erfüllt, indem sie Samen produziert und sich damit fortgepflanzt haben.
 
Jetzt ist die Zeit reif, um noch die letzten Früchte und Blätter aus dem Garten zu ernten. Seien es nun Hagebutten, Maroni, Brennesselsamen, Mangold oder (dort wo es heuer welche gegeben hat) Äpfel. Man sollte versuchen vor den ersten richtigen Nachtfrösten alles zu ernten, was man einlagern möchte. Denn manches (wie z.B. Mangold) geht mit den ersten Minustemperaturen ein, anderes (wie Maroni und Äpfel) läuft dann zunehmend Gefahr, von sogenannten „Mundräubern“ gestohlen zu werden. Ich denke da an Eichhörnchen, Vögel, Mäuse, Rehe, aber auch Wildschweine. Ich gönne es ihnen jedoch, sind doch die meisten Gärten und Landschaftsräume viel zu ordentlich, um Nahrung zu bieten. Zugegeben: bei mir sind noch nie Rehe oder Wildschweine eingefallen, und Eichhörnchen, Igel und Co. richten keinen Schaden an.
 
Dieses „Stehenlassen“ gilt jedoch nicht nur für Erntemaßnahmen, sondern auch für die Herbst-Gartenpflege, für die nun die richtige Zeit ist. Nun, da die Pflanzen ihre Kräfte aus den Blättern abgezogen haben, bzw. sie gerade abziehen, kann man bedenkenlos das welke Laub entfernen und diverse Rückschnitte vornehmen. Sei es nun, um Nährstoffe aus dem Teich oder von der (Blumen-)Wiese zu entfernen, oder um die Hecke wieder in Form zu bringen. Doch wie gesagt: lassen Sie etwas "Unordnung" für die Wildtiere in Ihrer Umgebung. Viele Insekten benötigen ungeschnittene, dürre Grashalme, oder herabgefallenes, liegen gelassenen Laub, um sich darin über den Winter zu verstecken. Auch Frösche und Kröten überwintern übrigens gerne in solchen Haufen. Vögel und Eichhörnchen freuen sich über gefundene Nüsse und Samenstände. Lassen Sie doch z.B. die imposanten Karden-Gebilde einfach über den Winter stehen.
Jetzt ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt, um aufgehängte Brutkästen zu kontrollieren. Aus den verwendeten Kästen sollten Sie am besten jährlich im Herbst oder im sehr zeitigen Frühjahr die Nester ausräumen. Damit werden Eierreste oder auch einmal ein totes Jungtier entfernt, das bei einem frei gebauten Nest wahrscheinlich von den Geschwistern hinaus geschmissen worden wäre. Aus den geschlossenen Brutkästen können solche Krankheits- und Parasitenquellen von den Vögeln nicht selbst hinausgeräumt werden. Auch durch die Entnahme des Nistmaterials vermindern Sie den Parasitendruck auf die Jungtiere des nächsten Jahres.
 
Doch zurück zur eigentlichen Gartenpflege:
Bei Halb- und Kleinsträuchern, wie Lavendel, Ginster und Co. achten Sie jedoch bitte darauf, nicht ins Holz zu schneiden, da manche dieser Pflanzen sehr empfindlich auf diese Art der Verletzungen reagieren und durchaus eingehen können. Auf alte Salbeistauden lässt sich diese "Regel" meiner Erfahrung nach jedoch nicht anwenden – die kommen beinahe immer wieder durch, egal wie radikal man sie zurückschneidet.
Sie können auch noch Pflanzen und Frühjahrszwiebel nachsetzen. Stauden im Topf (Container) haben ja bereits einen gut entwickelten Wurzelballen, und können noch gesetzt werden, auch, wenn kein Wurzelwachstum mehr stattfindet.
 
Auch der Heckenrückschnitt kann nun gemacht werden. Sowohl in der Dicke, wie auch in der Höhe können Hecken geschnitten werden, wobei man jedoch darauf achten sollte, dass man die Hecke nach unten hin leicht konisch breiter werden lässt. Ist die Hecke oben breiter als unten, werfen die oberen Blätter im Frühjahr und Sommer Schatten auf die unteren Äste, wodurch diese nicht mehr so gut wachsen und weniger Blätter ausbilden – was man bei einer Hecke meist gar nicht will. Schneidet man die Hecke jedoch so, dass sie unten breiter ist als oben, bekommen alle Blätter gut Licht und können sich gleichmäßig und blickdicht entwickeln. Ich verwende für diese Pflegemaßnahmen einen speziellen, langstieligen Heckenschneider, deren Klinge man im Winkel verstellen kann, sodass man auch die Oberseite einer Hecke leicht vom Boden aus schneiden kann. Für alle zu dicken Äste verwende ich eine Ast-Kettensäge.
Will man eine Hecke möglichst blickdicht, sollte man sie regelmäßig zurückschneiden, damit sich bei den Schnittstellen neue Astgabelungen bilden. Auf diese Weise wird die Hecke dichter und daher auch weniger durchsichtig, und bietet gleichzeitig Vögeln einen guten, vor Katzen geschützten Rückzugsort. Bei älteren Sträuchern sollte man jedes Jahr einen dicken, alten Trieb bodennah abschneiden, so bleibt der Strauch innen luftig und kann sich verjüngen.
 
Auch für alle, die einen Teich besitzen, ist nun die Zeit des Handelns gekommen. Zunächst sollte man – vor allem, wenn man schon einen gut eingewachsenen Teich hat – die Stiele und das Laub der 
Wasser-, Unterwasser-, Schwimmblatt-, und Sumpfzonenpflanzen möglichst bodennah schneiden und mit einem Kescher aus dem Teich entfernen. Auch für diesen Rückschnitt verwende ich meine spezielle Heckenschere. Doch Vorsicht! Das von mir verwendete Gerät eignet sich für die Anwendung auch Unterwasser, da der Motor am oberen Ende sitzt. Verwenden Sie bitte niemals eine ganz normale Heckenschere oder ein anderes, nicht für Unterwasser ausgelegtes Gerät für den Teichrückschnitt!
Durch diese vielleicht etwas radikal aussende Maßnahme entziehen Sie dem Teich Nährstoffe, von denen sich ansonsten im Folgejahr Algen ernähren würde. Und wenn Sie jetzt den Rückschnitt vornehmen, haben sich die meisten im Wasser lebenden Tiere bereits in den Schlamm oder ins Umland zurück gezogen, Amphibien sind aber immer noch so aktiv, dass sie in einen anderen Teil des Teiches fliehen können, wenn sie Sie kräftig stampfend und mit dem lauten Schneidegerät näher kommen hören.
 
Wenn sich am Grund Ihres Schwimmteichs schon etwas Schlamm, Blätter, etc. angesammelt hat, ist es jetzt auch günstig, diesen abzusaugen. Dabei soll jedoch keinesfalls der ganze Teich ausgepumpt werden! Das würde die Tiere stark stören und das gut eingespielte Wassergefüge zerstören. Es soll wirklich nur der Schlamm und eventuell der Belag auf Stufen, Unterwasserstegen und Holzrahmen abgesaugt werden. Wichtig ist dabei, dass das Absauggerät ein Fang- oder Filternetz vor der Pumpe eingebaut hat, in welchem sich neben Blättern und Co, auch die eingesaugten Tiere (Frösche, Molche, Kaulquappen, Libellenlarven, Schnecken, uvm.) sammeln. Dieses kann dann während des Absaugens regelmäßig in einen Kübel entleert werden. Die daraus gesammelten Tiere werden erst dann wieder in den Teich zurückgegeben, wenn die Absaugaktion beendet ist, um den Tieren ein neuerliches Eingesaugtwerden zu ersparen. Fehlt ein solches Fangnetz, werden all diese Tiere direkt in die Pumpe gesaugt, wo sie in kleine Stücke zerfetzt werden. Ist vielleicht nicht schön formuliert, aber wenn man einmal so etwas gesehen hat, weiß man, dass ein solches Bild einfach nicht schöngeredet werden kann.
Das abgesaugte Wasser ist sehr nährstoffreich, entspricht quasi einem Flüssigdünger, und wird natürlich NICHT wieder in den Teich zurück geleitet! Stattdessen kann es gleich zur Bewässerung und Düngung von Hecken, Bäumen und Beeten verwendet werden. Legen Sie den Schlauch regelmäßig an eine andere Stelle, um etwaige Überflutungen zu vermeiden.
 
Ich verwende zum Absaugen von Teichen das spezielle Teichabsauggerät Fango2000, sowie dazugehörige Absaugdüse und -Glocke. Alles zusammen kann man bei mir mieten oder kaufen, oder man nimmt gleich das ganze Herbstservice inkl. Beratung und Mitarbeiter in Anspruch. Nähre Infos finden Sie auf meiner Website, demnächst wird es auch eine eigene Produktkategorie dazu geben. Und eine Kleinigkeit darf ich jetzt schon verraten: Ab dem Frühjahr 2017 wird es (unter vielem Anderen) auch eine genaue Teich-Pflegeanleitung im Jahresverlauf in meinem neuen Buch über Wasser im Garten geben, das im Löwenzahnverlag erscheinen wird. Doch dazu ein anderes Mal mehr :-)
 
Nachdem nun die Wasserpflanzen geschnitten wurden (und selbstverständlich auch in den Jahren, in denen Sie vielleicht keinen Rückschnitt vornehmen), ist es Zeit, das Laubnetz über den Teich zu spannen. Dies ist nur nötig, wenn sich in der nahen Umgebung des Teiches Laubbäume befinden, deren Laub ins Wasser fallen würde und sollte daher Idealerweise VOR dem besagten Laubfall stattfinden. In manchen Regionen sollte das Netz daher eigentlich schon im Oktober und nicht erst im November angebracht werden. Bei mir in Mauerbach habe ich das Netz in der letzten Oktoberwoche gespannt – gerade noch rechtzeitig. Achten Sie einfach auf die umgebende Natur und entscheiden Sie danach, wann es montiert werden soll.
Sobald das gesamte Laub von den Bäumen abgefallen ist, muss das Netz unbedingt wieder entfernt werden! Wartet man, bis es stark regnet, oder gar, bis der erste Schnee fällt, ist es häufig zu spät. Denn dann ist das eingefangene Laub bzw. der darauf liegende Schnee so schwer, dass das Netz hinunter ins Wasser gedrückt wird. Dort zersetzen sich die Blätter und geben ihre Nähr- und Gerbstoffe ins Wasser ab, wodurch der ganze Aufwand sinnlos war. Außerdem ist dieses schwere, angesaugte Netz wesentlich schwieriger und (im wahrsten Sinne des Wortes) schwerer zu entfernen, als eines, das mit trockenem Laub bedeckt ist. Schneit es sehr stark, kann das Netz unter der Last auch schon einmal reißen. Daher: lieber ein paar Tage zu früh das Netz wieder abnehmen und ein paar Blättchen in den Teich fallen lassen, als zu lange zu warten und sich mit einem schneebedeckten Netz rumärgern müssen.
 
Ist dies alles getan, bleibt eigentlich nur noch eines: 
Genießen Sie die Schönheit des Herbstes!
 
 
Wilde Ernte in Paulas Garten 2.Teil - Oktober

Neben den Klassikern der Herbsternte, den Haselnüssen, Walnüssen und Äpfel wird noch schnell alles krautige geerntet, bevor der erste Frost sich austoben kann. Ich schneide die Minzen zurück, dabei achte ich darauf, keine beschädigten Blätter zu nehmen, bildet sie dort doch Bitterstoffe zur Abwehr knabbernder Insekten. Bei mir gibt es Pfefferminze (Mentha x piperita), Schokominze (Mentha x piperita ‚‚Chocolate‘ ) und die Apfelminze (Mentha rotundifolia ‚Bowles‘), deren Name nicht vom Geschmack, sondern von der rundlichen Blattform kommt. Auch die Wasserminze (Mentha aquaticaa) am Teichrand eignet sich. Die Roßminze (Mentha pulegoides) ist zwar nicht giftig, schmeckt aber so, wie alten Socken riechen. Ich liebe sie trotzdem im Garten, weil auch Bienen und u.a. Glanzkäfer, wie der Minzenblattkäfer sie lieben. Es gibt bei uns eine einzige leicht giftige Minze, die Poleiminze (Mentha pulegoides) sie wurde als Abortivum verwendet, wirkt auch gegen Flöhe.
Minzetee gibt dank Menthol nicht nur frischen Atem, sondern wirkt u.a. auch gegen Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit… Allerdings sollte man sie nie länger als 14 Tage hintereinander trinken, empfindliche Mägen schätzen eine längere Kur gar nicht.

Getrocknet und fein pulverisiert verwende ich die Pfefferminze auch für selbst gemachte Zahncreme:
     1 EL Kokosöl, das ist bei unter 25Grad fest-cremig, und eignet sich gut als Basis
     1 TL Xylit = Birkenzucker
     1 TL Natron
     1 EL pulversisierte Minze und Salbei
Die Menge der Kräuter kann man natürlich variieren, auch Nelkenpulver kann man dazu geben.
 
Einen guten Wintertee gibt eine Mischung aus Brombeer- Himbeer- und Erdbeerblätter. Natürlich finden sich die meisten Inhaltsstoffe im Frühling, aber oft schneidet man Pflanzen ja zurück, damit sie dann neu durch treiben.
Auch die Samen des Liebstöckls (Levisticum officinale) lassen sich jetzt noch ernten, gut trocknen, und anstelle der Blätter in der Suppe mitkochen (im Teesieb, denn zum Mitessen schmecken sie nicht gut, oder fein gemahlen).

 

Wilde Ernte in Paulas Garten 1.Teil - September

Über „normales“ Gemüse im Garten rede ich heuer gar nicht, dazu hat mir – auch dank der Wilden Blümchen (www.wildeblumen.at) – einfach die Zeit gefehlt. Das dafür vorgesehene Hochbeet wurde eiligst von Borretsch (Borrago officinalis), Seifenkraut (Saponaria officinalis) und der Knoblauchsrauke (Alliaria officinalis) übernommen. Letztere kann man aber ruhig als (Wild-)Gemüse bezeichnen:  sie schmeckt leicht, aber nicht penetrant, nach Knoblauch. Die jungen Blättchen kommen gut auf Salat, die älteren in Pesto, Suppen und Spinat. Aber nicht mitkochen, denn dann verlieren sie ihr Aroma. Da ich die armen Pflänzchen laufend beernte, habe ich ständig zarte, junge Blättchen. Aber keine Angst, die 2-jährige Knoblauchsrauke kann man nicht ausrotten, immer wieder schaffen es Pflanzen zur Saatreife, wodurch die Ernte für nächstes Jahr garantiert ist. Da sie Millionen Samen produziert, bleiben auch mir davon genug zum Ernten und Trocknen. Sie würzen dann via Pfeffermühle die dicken Wintersuppen. Sie ist reich an Provitamin A, Vitamin C und Mineralstoffen, enthält Senfölglykosiden, Saponine und ätherische Öle. Diese Inhaltsstoffe wirken vor allem antibakteriell, wassertreibend, schleimlösend und leicht wundheilend.

Überhaupt ist der September eine wunderbare Zeit für die Ernte. Die Hollerbeeren sind gerade richtig – das gibt Saft und Marmelade, ausgezeichnet gegen Halsweh.
Und die Brennnesselnüsschen sind reif! Die Brennnessel (Urtica dioica) wird ja immer als die Königin der Heilpflanzen bezeichnet. Alle ihre Bestandteile, Blätter, Stängel, Nüsschen und Wurzeln sind heilsam und lassen sich vielseitig verarbeiten. Kein Wunder also, dass sie sich mittels Brennhaaren vor Mensch und Tier zu schützen weiß.
Die Samen der Brennnessel – die Nüsschen – liefern Proteine, sehr viele Mineralstoffe, insbesondere Kalium und Kalzium, und u.a. die Vitamine C, B3 und E.
Die Brennnessel wirkt entwässernd, und damit entgiftend und blutdrucksenkend. Ihre Inhaltsstoffe bewirken eine verstärkte Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren und verhindern damit die Ablagerung von Harnsäurekristallen in Gelenken und anderen Geweben, die zu Schmerzen und Entzündungen führt. Gichtkranken wird also unter anderem eine Kur mit Brennnesseltee empfohlen.

Die Brennnessel ist also das ideale regionale Superfood! Wir brauchen keine aus Mittelamerika importierten Chiasamen um teures Geld kaufen, wir beernten einfach die Brennnessel. Idealerweise haben wir sie selbst im Garten. Ich habe schon einige Kunden, bei denen ich sie entlang der Hecke oder in einem ungenützen Eck ansiedeln durfte. Dann weiß man jedenfalls, dass sie ohne Düngung durch Hunde gewachsen sind. Oder wir beernten sie auf einem Schlag abseits der Straße. Wo auch immer – wir achten drauf, dass sie raupenfrei ist. Ist doch die Brennnessel  Raupenfutterpflanze für  rund 50 Schmetterlingsarten. Für vier heimische Tagfalter-Raupen ist sie sogar die einzige mögliche Futterpflanze: Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral und Landkärtchen. Weitere 20 Arten leben und fressen auf der Brennnessel, aber auch auf anderen Pflanzen, wie C-Falter, Schönbär, Distelfalter und einige Nachtfalter .
Übrigens sind bei Schmetterlingen neben der Brennnessel als Raupennahrungspflanzen noch Salweide und Schlehe besonders beliebt. Die pflanzen wir also auch in unsere Hecken. Schlehe auf sonnig-trockenen Standorten, Weide eher auf feuchten.

Ich ernte immer ca. die obersten 30cm der Brennnesseln, knipse die Blätter ab und trockne sie für Tee. Dann streife ich die Samenstände, lieber mit Handschuhen, einfach ab, verwende sie frisch oder trockne sie sofort, denn sie schimmeln leicht. An warmen Tagen trockne ich sie im Freien auf einem Tuch im Schatten, sonst im Backrohr bei maximal 40 Grad.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Ausprobieren & sage Mahlzeit!
Sommer in Paulas Garten

Anfang August ist irgendwie immer so eine ruhige Zeit. Ruhig, was die Aktivitäten der Nachbarschaft betrifft, denn die sind meisten auf Urlaub.

Im Garten dagegen ist vieles zu tun, denn alles ist üppig gewachsen, wie hier das Hochstaudenbeet vor der Garage: das Schlagweidenröschen (Epilobium angustifolium) verdeckt fast die Doldenblütler, Engelwurzen (Angelica archangelica und sylvestris), das Liebstöckl (Levisticum officinale) und die Hirsch-Heilwurz (Peucedanum cervaria).
Schön zum Weidenröschen passt auch der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), nicht zu verwechseln mit dem phototoxischen Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum).

Da heißt es, gezielt, aber nicht zu radikal zurück zu schneiden, denn einerseits machen sich die seidigen, weißen Samen des Weidenröschens ja schön, andererseits wollen wir ja nicht den ganzen Garten in Weidenrosa. Das trifft auch den echten Dost (Origanum vulgare), der hier fast unseren Hugo verdeckt. Gegen Dost hilft: mehrfach wöchentlich italienisch kochen.
Ich schneide also behutsam, 1-2 Mal pro Woche ein bisschen aus jedem Beet, dann gibt`s nie größere Kahlstellen.

Warum überhaupt schneiden?
o   Aus optischen Gründen, weil gerade Hochstauden auf nährstoffreicheren Böden nach Regen oft liegen und nicht mehr aufstehen.
o   Weil viele Stauden nach dem Rückschnitt noch einmal durchtreiben und blühen.
o   Um zu starkes Versamen zu verhindern, sonst besteht der Garten bald nur mehr aus Karden, Weidenröschen, Nachtkerzen und Wasserdost
o   Um zarteren BeetbewohnerInnen Raum zu geben.

Aber bitte: keinen Kahlschlag, die Geflügelten brauchen ihr „Trachtfließband“, d.h. Pollen und Nektar von Frühling bis Herbst. 
Juni, Juli, Sommer!

Liegt das am Klimawandel? Oder bin ich paranoid? „Früher“ gab`s nicht so viel Platzregen, schnell abgelöst von Sonne und Hitze, das bewirkt im Garten tropische Üppigkeit. Sogar der Weinberglauch (Sollgröße 50cm) hat 1m20 erreicht, die Malven (M. moschata alba und M. alcea) haben so viel Wasser in den Trieben, dass sie bei ca 1m einfach flach liegen, ebenso wie die Monster-Akeleien und die Wald-Witwenblume. Logisch: viel Wasser und große Hitze führt zu zu schnellem Wachstum, die Pflanzen werden größer, als sie an Gewicht tragen können und kippen zum Teil um. Was tun? Besonders, wenn wir daran denken, dass vielleicht wieder im Sommer eine mehrwöchige Trockenheit ausbricht, wo die nun fallenden Regenmengen dringend gebraucht würden.

Bei Neuanlage eines Gartens, wenn der vorhandene Boden nicht verwendbar ist, statt Humus Greder zuführen, 5% Humus einarbeiten, Pflanzen der trockenen Steppen setzen. Wenig Nährstoffe und schnell durchsickerndes Wasser lassen Pflanzen kompakter bleiben und mehr Blüten treiben, denn bei Mangel wird die vorhandene Energie eher in die Fortpflanzung gesteckt, als ins eigene Wachstum. Obwohl: nach einigen Jahren sammeln sich doch Nährstoffe an, so sind heuer auch die Königskerzen, der blutrote Storchschnabel und die Habichtskräuter in meinem Garten explodiert. Habt Ihr schon mal einen Blütenstand des Orangeroten Habichtskraut von 80cm Höhe gesehen? Eben. Heuer ist scheinbar alles möglich. Also bleibt nur: Rückschnitt, wenn sie zu sehr die Form verlieren. Das wirkt vielleicht radikal, bringt die Pflanzen jedoch dazu neu durch zu treiben.
Wenn der Garten neu angelegt wird, sollte man außerdem gleich an ein klimawandel-gerechtes Regenwassermanagement denken. Stichwort: Sickergrube, Regenwasserauffangbecken, und natürlich robuste, heimische Wildpflanzen, die gegen extreme Hitze und Trockenheit im Wechsel mit starken Platzregen wesentlich unempfindlicher sind, als irgendwelche Züchtungen.

Und wer sich selbst etwas Gutes tun möchte, sich Abkühlung von der großen Hitze wünscht und zugleich ein ganz neues Ökosystem in seinem Garten integrieren möchte, der sollte vielleicht einmal an den Bau eines Schwimmteichs denken! Erfahrungsgemäß gibt es kaum einen Garten, der zu klein ist für einen Schwimmteich und selbst wenige Quadratmeter Schwimmfläche (eigentlich sollte man in diesem Fall eher Tauchbecken sagen), sind eine große Freude, wenn es draußen über 30°C im Schatten gibt. Und auch für quasi jedes Geldbörsel ist etwas dabei, denn vom bequemen, fix fertigen Gesamtpaket (Planung und Ausführung durch eine Partnerfirma), bis hin zur kostengünstigen Kombination aus Planung, Lieferung eines Selbstbausets und Baubegleitung, ist alles möglich.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen erholsamen, blütenreichen, warmen Sommer und viel Spaß beim Baden!


Der Wonnemonat Mai im Klimawandel
 

„Wonne“, ein nicht häufig gebrauchtes Wort, und ist quasi die Steigerungsform von „Freude“.
Beides empfinden wir wohl im Frühling, wenn alles frischgrün und voll mit duftenden Blüten ist. Früher - also meine 60iger Jahre-Generation wird sich noch erinnern - war der Höhepunkt der Üppigkeit im Mai. Zum Muttertag verschenkten wir Maiglöckchen, Veilchen und Flieder, gekauft natürlich, nicht „gefladert“.

Jetzt, dank Klimawandel, sind diese aber Anfang Mai bereits verblüht. Man nennt das: "Der phänologische Kalender verschiebt sich."            
Dieser phänologische Kalender teilt das Jahr in 10 Jahreszeiten, beginnend mit dem Vorfrühling, über den Erstfrühling,  bis hin zum Spätherbst und schließlich Winter. Die beiden nebenstehenden Abbildungen sind Illustrationsbeispiele für solche Kalender. Jede Jahreszeiten beginnt mit der Blüte ganz bestimmter Pflanzen, sogenannter Zeigerpflanzen. Zum Beispiel startet der Vorfrühling mit dem Einsetzen der Haselblüte. Diese Blühereignisse fanden über Jahrhunderte immer etwa zum gleichen Zeitpunkt statt. Seit einigen Jahren beginnen diese Zeigerpflanzen jedoch immer früher im Jahr zu blühen. Mehr noch: Auch der Austrieb, die Blüte und die Fruchtreife setzten im Frühling und Sommer immer früher ein, wohingegen im Herbst die Blattverfärbung und der Blattfall teilweise verspätet einsetzen.
Um es genauer auszudrücken: Blüte und Blattentfaltung setzen bei einigen Arten jedes Jahr um 3-5 Tage pro Dekade früher ein. Außerdem hält die Vegetationsperiode im Landesdurchschnitt mehr als eine Woche länger an, als noch vor einigen Jahrzehnten. In den Vergleichzeiträumen 1961 - 1990, sowie 1991 - 2009 treten die stärksten Verfrühungen (mindestens 10 Tage) bei den folgenden Phasen auf:
·         Kornelkirsche – Blüte
·         Heidekraut – Blüte
·         Schwarz-Erle – Blüte
·         Hasel – Blüte
·         Eberesche – Früchte
·         Esche – Blüte
·         Sommer-Linde – Blüte
·         Schlehe – Blüte
·         Schwarzer Holunder – Früchte
·         Forsythie – Blüte
·         Schwarzer Holunder – Blüte
·         Eber-Esche – Blüte
·         Hunds-Rose – Blüte  

 
"Na und? Ist doch egal." Könnte man meinen. Ist es aber nicht, da die Entwicklung der  pflanzenfressenden Tiere stark von der Entwicklung ihrer Futterpflanzen abhängig ist. Die Entwicklung der Tiere passt sich jedoch nicht im gleichen Tempo an den Klimawandel an, wie zum Beispiel ihre Futterpflanzen. So kann es sein, dass eine Schmetterlingsraupe erst schlüpft, wenn die Blätter ihrer Futterpflanzen nicht mehr jung und zart sind, sodass sie für die Raupe genießbar sind.
Was tun? Natürlich die üblichen Dinge, um den Klimawandel nicht noch zu beschleunigen: Autofahrten und Flüge minimieren; vorwiegend biologisch, regional, saisonal und vegetarisch essen; Konsum insgesamt einschränken; etc.…..

Und im Garten? Da gibt es einige Maßnahmen, die man setzten kann. Den Tisch für die Schmetterlinge möglichst vielfältig decken! Also heimische Pflanzen setzen sowieso, aber gleichzeitig auch auf die Vielfalt und auf Blühzeiten von Erstfrühling bis möglichst spät in den Herbst achten. Für Frühflieger sind Weiden essentiell, dabei sollten es mehrere verschiedene Arten sein, da die auch zu verschiedenen Zeitpunkten blühen. Auch die Hasel und die Kornelkirsche (Cornus mas) sind zum Beispiel beliebte Bienenpflanzen. Und unter den Stauden empfehle ich besonders Schneeglöckchen, Primeln, Krokusse, Frühlingsfingerkraut und Kuhschellen.

Vieles davon auf www.wildblumen.at

Datenquelle: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/101480/U96-U51-N10.pdf?command=downloadContent&filename=U96-U51-N10.pdf 
Bilderquelle der phänologischen Kalender: http://kastanienland.ch/html/phaeno-kalender.html
http://anstiftung.de/urbane-gaerten/aktuell/169-ph%C3%A4nologischer-kalender-als-pdf

 
April – der Monat der Vitamine

Wir haben`s auch nötig nach dem langen, grauen Winter, der nicht wirklich ein Winter war.
Wildgemüse können wir zum Beispiel in Wald und Flur sammeln - vorausgesetzt wir kennen die Pflanzen gut genug, um sie nicht mit giftigen, ähnlich aussehenden zu verwechseln. Dies kann unter anderem beim Bärlauch vorkommen: es gibt Bilder im Internet, wo Bärlauch (yummi), Herbstzeitlose (giftig), und Maiglöckchen (auch giftig) nebeneinander abgebildet sind, damit wir die Unterschiede lernen können. Gute Hinweise sind aber auch Standort und Wuchszeitpunkt:

Bärlauch: ist eine Schattenpflanze in feuchten Wäldern (Lichtzahl 2), Blätter vor der Blüte (dann kann nämlich wirklich jeder ihn vom Maiglöckchen unterscheiden) erscheinen je nach Standort ab Ende Februar, Blüten ca. 1 Monat später.
Herbstzeitlose: wachsen auf frischen Fettwiesen, sie sind Halblichtpflanzen (Lichtzahl 6). Ihre Laubblätter erscheinen nicht nur im Herbst, sondern auch im Frühling, stehen aber nie dicht an dicht, quasi als „Wiese“, wie der Bärlauch.
Maiglöckchen: zeigen zur Hochzeit des Bärlauchs noch nicht mal ihre, wie eine Zigarre eingerollten Spitzen; Standort ist ähnlich, sie stehen aber nie so im Schatten wie der Bärlauch (Lichtzahl 5).

Bärlauch eignet sich im Garten auch als guter Bodendecker im (Halb-) Schatten, besonders in Kombination mit später austreibenden Pflanzen wie Farnen, Sterndolde, Akelei und Wald-Geißbart. Nach der Blüte zieht der Bärlauch seine Inhaltstoffe in die Zwiebel zurück, die Blätter werden gelb und unansehnlich; falls wir ihn nicht schon vorher aufgegessen haben. Ergo Kombi mit Pflanzen, die Ihr alle bei www.wildeblumen.at ganz entspannt online bestellen könnt. Ich stelle auch gerne Beete zusammen. 

Anregungen, was man alles mit Bärlauch machen kann, findet ihr jede Menge im Internet, hier nur eine Favoriten: Bärlauchcremesuppe, Bärlauchlasagne, Bärlauchstrudel, Bärlauchspinat mit Erdäpfel und Spiegelei, Bandnudeln mit geröstetem Bärlauch, uvw. Viel Spaß!
Noch schnell ein paar andere „kostbare“, weil nutzbare Wildpflanzen für den Garten: Johanniskraut, Waldmeister, Thymian, Echter Dost, Baldrian, Spitzwegerich, Walderdbeere, Gundelrebe…. Gibt`s alle bei den WildenBlumen. Und: alle heimischen Allium-Arten (Lauchgewächse) schmecken mehr oder weniger stark nach Schnittlauch, bieten aber ganz verschiedene schöne Blüten, und Auswahl für viele Standorte.
Brennnesseln verkaufen wir noch nicht, kann man aber gut z.B. vor den Zaun setzen, hilft gegen Einbrecher, ist gut für Bienen und Nesselfalter, gut für Entschlackungstees und Spinat. Was wollen wir mehr?!


 
Das Thema im März: Wozu Bio im Ziergarten?
 
Biologisch produzierte Obst- und Gemüsepflanzen boomen, immer weniger Menschen möchten als Nahrungsergänzungsmittel Rückstände diverser Pestizide und chemischer Düngemittel zu sich nehmen. Ist nachvollziehbar. Wir NaturgärtnerInnen versuchen aber auch im Ziergarten so viele biologisch produzierte Pflanzen zu verwenden wie erhältlich - dazu zählen Sträucher, Stauden, Blumenwiese, Balkonblumen. Warum?
Wir möchten nicht zum Ressourcen- und Energieverbrauch bei der Produktion der Hilfsmittel beitragen, und wir möchten keine Bienen- und allgemein Insektengifte in die Landschaft einbringen.

Das glyphosathältige Herbizid Roundup© von Monsanto u.ä. führt bei Insekten zu Wachstumsstörungen, Kurzlebigkeit, geringere Fortpflanzungsrate und bei 50-100% zum Tod, bei Amphibien sind es 70%. Schon in geringen Mengen schädigen Glyphosat und »Roundup« die menschlichen Embryonal- und Plazentazellen sowie die DNA von Menschen und Tieren.
Neonicotinoide wirken als das bekannteste Bienengift direkt auf alle Insekten, nicht nur auf die gewünschten wie Blattläuse. Und: sie machen abhängig! Neonicotinoide beeinhalten - wie der Name schon sagt - Nicotin, und machen z.B. Bienen daher süchtig. Sprich: Bienen, die mit Neonicodinoide in Kontakt gekommen sind, dies aber Überlebt haben, suchen in Zukunft gezielt weiter nach so behandelten Pflanzen - so lange, bis sie sterben. Bis dahin haben sie jedoch auch andere Artgenossinnen zur vermeintlich "guten" Futterquelle geführt.

Greenpeace gab eine Studie zu Pflanzenschutzmittel auf Gartenpflanzen in Auftrag:  
„Von 86 analysierten Proben wurden in 97,6% dieser blühenden Pflanzen Pestizidrückstände nachgewiesen. In 79% der Proben wurden bienenschädliche Pestizide entdeckt. Die drei Neonicotinoid-Pestizide, die europaweit (inkl. in der Schweiz) für bestimmte landwirtschaftliche Verwendungen eingeschränkt wurden, um zu verhindern, dass die Bienen den Giften ausgesetzt sind, wurden in fast der Hälfte der Proben nachgewiesen: 43% der Pflanzen beinhalteten Imidacloprid, 8% Thiamethoxam und Clothianidin wurde in 7% der gesamten Proben gefunden, zum Teil in hohen Konzentrationen.“
 
Da ein Naturgarten ein sehr lebendiger Garten sein soll, voller Bienen und Schmetterlinge ergibt sich die Schlussfolgerung von selbst: Bio-Zierpflanzen braucht das Land! 

Darum lassen wir gerade unsere Firma WildeBlumen biozertifizieren!




Vielfalt und Grenzen planen

Ich kann es gar nicht oft genug sagen, schreiben: JETZT, im Winter, wenn im Garten noch kaum was grünt, ist genau die richtige Zeit, um Veränderungen im Garten zu planen. Jetzt haben Sie Zeit, denn der Rasen ist noch mäherfrei, das Gemüsebeet jätfrei; und jetzt haben PlanerInnen Zeit und Muße, sich mit Ihrem Projekt in Ruhe zu beschäftigen. Den meisten Leuten fällt nämlich erst ein, dass sie einen Garten haben, wenn er schon voller Frühjahrsblüher ist. Dann hat die Planerin schlaflose Nächte, weil natürlich alle Pläne gleichzeitig fertig sein sollen. Tja…
… sie sollte halt Grenzen setzen.

Das tun wir jedenfalls im Grünraum in Form von Hecken:
Und die sollen möglichst zur Vielfalt beitragen: einige der heimischen Pflanzen sind absolute Marktführer in ihrer Anziehungskraft auf Tiere.
Bei den Gehölzen sind das die Salweide (Salix caprea), sowie die Haselnuss (Corylus avellana): sie sind für Frühflieger die essentielle Futterquellen, 235 Tierarten, 35 Wildbienen und sehr beliebt bei der Honigbiene.
Dann folgt der Weißdorn (Crataegus monogyna), beliebt bei über 200 Tierarten, dabei 163 Wildbienenarten, und die Schlehe (Prunus spinosa): 177 Tierarten, darunter 137 verschiedene Wildbienen. Zwar keine Frühblüher, aber Dauerrenner im Sommer: die ungefüllten Wildrosen, die bringen es auf 159 Tierarten, darunter 103 verschiedene Wildbienen. Auch den Holunder (Sambucus niger) mit 100 Tierarten, davon 30 Wildbienenarten, vergessen wir nicht, und den Feldahorn (Acer campestre), den mögen 72 Tierarten.
Rückblick – Ausblick
 
2015: ein Jahr voller interessanter Projekte bei/mit sehr netten Leuten, die mir die Chance geben, vielfältige, schöne Naturgärten umzusetzen. Sie freuen sich, ich freue mich, was will ich mehr. Super Kooperationen mit FreundInnen im Naturgarten-Netzwerk und REWISA

2016: verspricht auch schon viel Schönes: Ende Jänner darf ich 2 Vorträge bei den Naturgartentagen halten und dort 200 begeisterte NaturgärtnerInnen treffen. Das beflügelt jedes Jahr, und ist der perfekte Einstieg in die Gartensaison.
Mein Buch im Löwenzahn-Verlag „Wasser im Biogarten“ kriegt auch immer mehr Seiten, bis März sollte die erste Version fertig sein, damit es Anfang 2017 erscheinen kann.
Im März darf ich einen Abend im Rahmen des Wifikurses zur Traditionellen Europäischen Heilkunde halten
Im Mai erscheint wieder, wie schon 2/2011, ein vom Naturgarten-Netzwerk gestaltetes Öko-L Heft, diesmal zu „Bienen im Siedlungsraum“, auch hierbei darf ich mitwirken.
Und:  2 andere Pflanzenfreundinnen und ich machen ab Jänner aus Wildblumen-Pointl die „Wilden Blumen“ Ihr könnt heimische Pflanzen online bestellen, oder uns auf Märkten treffen. Auch unser Sortiment wird laufend erweitert.

Wer weiß, welch nette Dinge 2016 noch geschehen werden, ich freu` mich und wünsche Euch allen einen wunderbaren Jahreswechsel und ein glückliches 2016!
 
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