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Paula's Garten

Die Ausgangssituation:
Ein Grundstück an einem Nordhang in Mauerbach, im nicht gerade warmen westlichen Wienerwald. 600m² Hanggarten, genau mitten drin ein Haus aus den frühen 60er Jahren, ohne Wärmedämmung, aber das ist eine andere Geschichte. Intensiv ausgelebt wurde die damals übliche Vorliebe für große, ordentliche Betonflächen.

Die positiven Seiten:
Am Wichtigsten: die Lage, die Lage, die Lage! In einer ruhigen Straßenkurve genau vis à vis des Wienerwaldes, Blick in die Bäume, Blick über die Wiesen und Wälder!
Neben einem gewissen Modelleisenbahnhäuschen-Charme bietet die Lage des Hauses in der Grundstücksmitte auch mehrere verschiedene Gartenräume, die sich zur unterschiedlichen Gestaltung geradezu aufdrängen. Netterweise wurden eine große alte Fichte im hinteren Garteneck -, ein wunderbarer Apfelhochstamm neben der Eingangstüre -, sowie eine Hängeweide über der Terrasse erhalten. Dazu eine alte Fliederhecke, die den Höhensprung im hinteren Gartenteil abfängt und - wenn es schon keinen Zaun gab – doch teilweise eine Hecke zur Strasse hin bildet. Was will das Planerinnenherz mehr?!

Der Schwimmteich: wurde 2009 - noch vor der Wärmedämmung (an den Prioritäten erkennt man die wahre Liebe der Hausherrin) - gebaut, ist inzwischen wunderbar bewachsen und mit Molchen, Kaulquappen und Co. üppig belebt. Weder das Viehzeug noch die NutzerInnen stören sich dran, dass der Schwimmbereich nur 12m² groß ist. Ein kleiner Bachlauf führt zur Sickermulde, über die ein Teil der Dachwässer das Grundwasser bereichern. Nähere Informationen finden Sie dazu in meinem neuen Buch „Regenwasser im Garten nachhaltig nutzen“!
Was nicht versickert, speist eine Zisterne, aus der der Garten gegossen werden kann. Kein Tropfen von Paula`s Dachwässern belastet die Kanalisation.

Der Waldgarten: Im Schatten der alten Fichte gedeihen Pflanzearten der Wienerwaldflora: Buschwindröschen, Bärlauch, Akeleien, Frühlingsplatterbse, Farne, Schlüsselblumen und viele mehr. Der Rasen dort darf ein buckeliger, bunter Blumenrasen mit Kriechgünsel, Gundelrebe und Gänseblümchen sein. An den Rändern und unter der Lärchenholz-Terrasse finden wir Totholz: Lebensraum für Hirschkäfer und Co.

Der offene Garten: Kurve zum Wald hin gelegene Teil des Gartens konnte erst im Mai 2011 nach der Wärmedämmung am Haus (endlich!) gestaltet werden. Direkt um die Westterrasse wurden Duftpflanzen wie Oregano, Lavendel, Salbei, Thymian… gesetzt. Daran grenzt ein großes Beet mit heimischen Magerpflanzen wie Felsenbirne, Zimtrose, Moschusmalve, Lein, Natternkopf, Wegwarte und Königskerzen. Die sitzen, weil sie es eben gerne mager haben, beziehungsweise sich im Laufe der Evolution eben mit solchen Standorten arrangiert haben, im nährstoffarmen Kiesbeet. Wäre an dieser Stelle normaler Gartenboden gewesen, dann wäre ein Tausch gegen Kies nicht im Sinne der Nachhaltigkeit gewesen. Dank der Betonierfreudigkeit des ursprünglichen Gartenbesitzers konnte aber der Beton guten Gewissens durch ein Kiesbeet ersetzt werden. Damit die Neupflanzung nicht ganz so … kiesig aussieht, hat Paula Einjährige dazwischen gesät: Kornrade, Lein und Kornblume: ein Meer in Blau-Rosa.

Die weitläufigen Betonflächen wurden größtenteils abgetragen, die Betonstücke im Sinne der Nachhaltigkeit vor Ort verwendet: als Mauern, unter die Terrasse geschlichtet, als Eidechsenquartier, als Teile des neuen, wasserdurchlässigen Pflastermosaiks…
Obst und Gemüse fehlen auch nicht, im Hochbeet, in der Erdäpfeltonne und überall zwischendurch, gemischt mit Ringelblumen, Froschgoscherln und Co. – in freier Interpretation von Bauerngarten und Permakultur. Leider hat der Borretsch mit seinen kratzigen, groben Blättern weite Flächen erobert; immerhin lieben Bienen & Co. seine himmelblauen Blüten. Trotzdem: im nächsten Jahr muss der gut beobachtet und in Zaum gehalten werden!
Das
Gründach auf der Garage hat sich schon schön zusammen gewachsen und vor allem der Berglauch, schöne Blüten hervor gebracht. Trockenmauern und Stufen am Abgang zu Garage und Keller sind auch fertig, aber irgend ein Fleckchenzum Gestalten wird sich für den nächsten Trockenmauer – Bauworkshop schon noch finden lassen.

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