Auch der Heckenrückschnitt kann nun gemacht werden. Sowohl in der Dicke, wie auch in der Höhe können Hecken geschnitten werden, wobei man jedoch darauf achten sollte, dass man die Hecke nach unten hin leicht konisch breiter werden lässt. Ist die Hecke oben breiter als unten, werfen die oberen Blätter im Frühjahr und Sommer Schatten auf die unteren Äste, wodurch diese nicht mehr so gut wachsen und weniger Blätter ausbilden – was man bei einer Hecke meist gar nicht will. Schneidet man die Hecke jedoch so, dass sie unten breiter ist als oben, bekommen alle Blätter gut Licht und können sich gleichmäßig und blickdicht entwickeln. Ich verwende für diese Pflegemaßnahmen einen speziellen, langstieligen Heckenschneider, deren Klinge man im Winkel verstellen kann, sodass man auch die Oberseite einer Hecke leicht vom Boden aus schneiden kann. Für alle zu dicken Äste verwende ich eine Ast-Kettensäge.
Will man eine Hecke möglichst blickdicht, sollte man sie regelmäßig zurückschneiden, damit sich bei den Schnittstellen neue Astgabelungen bilden. Auf diese Weise wird die Hecke dichter und daher auch weniger durchsichtig, und bietet gleichzeitig Vögeln einen guten, vor Katzen geschützten Rückzugsort. Bei älteren Sträuchern sollte man jedes Jahr einen dicken, alten Trieb bodennah abschneiden, so bleibt der Strauch innen luftig und kann sich verjüngen.
Auch für alle, die einen Teich besitzen, ist nun die Zeit des Handelns gekommen. Zunächst sollte man – vor allem, wenn man schon einen gut eingewachsenen Teich hat – die Stiele und das Laub der
Wasser-, Unterwasser-, Schwimmblatt-, und Sumpfzonenpflanzen möglichst bodennah schneiden und mit einem Kescher aus dem Teich entfernen. Auch für diesen Rückschnitt verwende ich meine spezielle Heckenschere. Doch Vorsicht! Das von mir verwendete Gerät eignet sich für die Anwendung auch Unterwasser, da der Motor am oberen Ende sitzt. Verwenden Sie bitte niemals eine ganz normale Heckenschere oder ein anderes, nicht für Unterwasser ausgelegtes Gerät für den Teichrückschnitt!
Durch diese vielleicht etwas radikal aussende Maßnahme entziehen Sie dem Teich Nährstoffe, von denen sich ansonsten im Folgejahr Algen ernähren würde. Und wenn Sie jetzt den Rückschnitt vornehmen, haben sich die meisten im Wasser lebenden Tiere bereits in den Schlamm oder ins Umland zurück gezogen, Amphibien sind aber immer noch so aktiv, dass sie in einen anderen Teil des Teiches fliehen können, wenn sie Sie kräftig stampfend und mit dem lauten Schneidegerät näher kommen hören.
Wenn sich am Grund Ihres Schwimmteichs schon etwas Schlamm, Blätter, etc. angesammelt hat, ist es jetzt auch günstig, diesen abzusaugen. Dabei soll jedoch keinesfalls der ganze Teich ausgepumpt werden! Das würde die Tiere stark stören und das gut eingespielte Wassergefüge zerstören. Es soll wirklich nur der Schlamm und eventuell der Belag auf Stufen, Unterwasserstegen und Holzrahmen abgesaugt werden. Wichtig ist dabei, dass das Absauggerät ein Fang- oder Filternetz vor der Pumpe eingebaut hat, in welchem sich neben Blättern und Co, auch die eingesaugten Tiere (Frösche, Molche, Kaulquappen, Libellenlarven, Schnecken, uvm.) sammeln. Dieses kann dann während des Absaugens regelmäßig in einen Kübel entleert werden. Die daraus gesammelten Tiere werden erst dann wieder in den Teich zurückgegeben, wenn die Absaugaktion beendet ist, um den Tieren ein neuerliches Eingesaugtwerden zu ersparen. Fehlt ein solches Fangnetz, werden all diese Tiere direkt in die Pumpe gesaugt, wo sie in kleine Stücke zerfetzt werden. Ist vielleicht nicht schön formuliert, aber wenn man einmal so etwas gesehen hat, weiß man, dass ein solches Bild einfach nicht schöngeredet werden kann.
Das abgesaugte Wasser ist sehr nährstoffreich, entspricht quasi einem Flüssigdünger, und wird natürlich NICHT wieder in den Teich zurück geleitet! Stattdessen kann es gleich zur Bewässerung und Düngung von Hecken, Bäumen und Beeten verwendet werden. Legen Sie den Schlauch regelmäßig an eine andere Stelle, um etwaige Überflutungen zu vermeiden.
Ich verwende zum Absaugen von Teichen das spezielle Teichabsauggerät Fango2000, sowie dazugehörige Absaugdüse und -Glocke. Alles zusammen kann man bei mir mieten oder kaufen, oder man nimmt gleich das ganze Herbstservice inkl. Beratung und Mitarbeiter in Anspruch. Nähre Infos finden Sie auf meiner Website, demnächst wird es auch eine eigene Produktkategorie dazu geben. Und eine Kleinigkeit darf ich jetzt schon verraten: Ab dem Frühjahr 2017 wird es (unter vielem Anderen) auch eine genaue Teich-Pflegeanleitung im Jahresverlauf in meinem neuen Buch über Wasser im Garten geben, das im Löwenzahnverlag erscheinen wird. Doch dazu ein anderes Mal mehr :-)
Nachdem nun die Wasserpflanzen geschnitten wurden (und selbstverständlich auch in den Jahren, in denen Sie vielleicht keinen Rückschnitt vornehmen), ist es Zeit, das Laubnetz über den Teich zu spannen. Dies ist nur nötig, wenn sich in der nahen Umgebung des Teiches Laubbäume befinden, deren Laub ins Wasser fallen würde und sollte daher Idealerweise VOR dem besagten Laubfall stattfinden. In manchen Regionen sollte das Netz daher eigentlich schon im Oktober und nicht erst im November angebracht werden. Bei mir in Mauerbach habe ich das Netz in der letzten Oktoberwoche gespannt – gerade noch rechtzeitig. Achten Sie einfach auf die umgebende Natur und entscheiden Sie danach, wann es montiert werden soll.
Sobald das gesamte Laub von den Bäumen abgefallen ist, muss das Netz unbedingt wieder entfernt werden! Wartet man, bis es stark regnet, oder gar, bis der erste Schnee fällt, ist es häufig zu spät. Denn dann ist das eingefangene Laub bzw. der darauf liegende Schnee so schwer, dass das Netz hinunter ins Wasser gedrückt wird. Dort zersetzen sich die Blätter und geben ihre Nähr- und Gerbstoffe ins Wasser ab, wodurch der ganze Aufwand sinnlos war. Außerdem ist dieses schwere, angesaugte Netz wesentlich schwieriger und (im wahrsten Sinne des Wortes) schwerer zu entfernen, als eines, das mit trockenem Laub bedeckt ist. Schneit es sehr stark, kann das Netz unter der Last auch schon einmal reißen. Daher: lieber ein paar Tage zu früh das Netz wieder abnehmen und ein paar Blättchen in den Teich fallen lassen, als zu lange zu warten und sich mit einem schneebedeckten Netz rumärgern müssen.
Ist dies alles getan, bleibt eigentlich nur noch eines:
Genießen Sie die Schönheit des Herbstes!